tag:blogger.com,1999:blog-325386882024-02-21T08:26:09.278+01:00erwachsene Scheidungskinder NewsSelbsthilfe, Scheidung, Trennung, Spätfolgen der Scheidung, Spätfolgen, Hilfe, PAS, Parental Alienation Syndrom, Scheidungskinder, Trennungskinder, Elternentfremdungemuchttp://www.blogger.com/profile/17688444445730716742noreply@blogger.comBlogger7125tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-41231472375296010752012-09-10T23:17:00.000+02:002012-09-17T08:33:18.793+02:00PAS - Der FilmEin Film von Gerhard Scheidig<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjS2vEhTBXM9JyQ8XIs4aYTxKMdYqL5eD4UA_OqEt_N3OeU6SXnTm5ZB2psiP5yNKFeVOZUuemtI38uhqJ7qjwROqcLtPcOs_flYujbuMqxzQhhS-FciNXB0HInAY6lNru10SliMA/s1600/page43-1000-thumb.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></a><br /></div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjS2vEhTBXM9JyQ8XIs4aYTxKMdYqL5eD4UA_OqEt_N3OeU6SXnTm5ZB2psiP5yNKFeVOZUuemtI38uhqJ7qjwROqcLtPcOs_flYujbuMqxzQhhS-FciNXB0HInAY6lNru10SliMA/s1600/page43-1000-thumb.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="155" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjS2vEhTBXM9JyQ8XIs4aYTxKMdYqL5eD4UA_OqEt_N3OeU6SXnTm5ZB2psiP5yNKFeVOZUuemtI38uhqJ7qjwROqcLtPcOs_flYujbuMqxzQhhS-FciNXB0HInAY6lNru10SliMA/s200/page43-1000-thumb.jpg" width="200" /></a>Ich habe mir das Video angesehen und mir hat besonders gut gefallen, dass die PAS-Problematik nicht einseitig dargestellt wird. Mütter wie auch Väter entfremden. Es ist kein geschlechtsspezifisches Problem und nur wer diese wichtige Tatsache berücksichtigt, wird etwas bewegen können. Der Fotograf Gerhard Scheidig machte auch eine Fotoausstellung zum Thema PAS im Bayrischen Landtag 2011.<br />
Ich hoffe sehr, dass gerade die vielen zerstrittenen Mütter- und Väterorganisationen etwas daraus lernen können. Gerade im Interesse der betroffenen Scheidungskinder müssen wir in erster Linie für ein <b>Miteinander</b> und nicht für eine Fortsetzung des kind-zerreissenden Geschlechterkrieges uns einsetzen...<br />
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Nachtrag vom 17.09.2012<br />
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Auch möchte ich Kritik an diesem "Film" üben:<br />
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Ich weiß nicht, wer sich diesen unglücklichen und etwas größer-machen-wollenden Titel "PAS - Der Film" einfallen lassen hat? Es ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Fotografien und somit in keinster Weise ein Film. In meinen Augen ist das eine Themenverfehlung. Als ich das Video startete, erwartete ich bewegte Bilder und fühlte mich durch diesen Titel schon etwas getäuscht.<br />
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Dies wäre für mich noch akzeptabel, wären da nicht die sehr perfekt & steril wirkenden Fotografien. Als ich sie das erste Mal seinerzeit im Bayerischen Landtag zu Gesicht bekam, hatte ich meine ersten Zweifel. Ich konnte mich mit dieser Darstellung einfach nicht identifizieren. Wohl deshalb nicht, weil wir Menschen (um die geht es ja in erster Linie bei PAS) nicht sterile, perfekt inszenierte Darsteller sind. Der Fotograf hat hier sicherlich sehr gute und sehr perfekte Arbeit geleistet. Gerade in technischer Hinsicht ist diese Arbeit einwandfrei. Aber Scheidung, oder besser gesagt, der allzu häufig stattfindende Scheidungskrieg ist nicht sauber, perfekt und steril so wie er hier dargestellt wird. Er ist schmutzig und unvollkommen und vor allem für die Kinder zerreissend und für manche sogar tödlich endend. Ich kann das alles in den Fotografien nicht wiederfinden. Die Fotos erinnern mich mehr an nüchterne Industriefotografie und berühren mich als nunmehr erwachsenes Scheidungskind in keinster Weise. Wie wird es beim Betrachten wohl den Entfremdern gehen? Oder sollte ich besser fragen: Wen sollten die Bilder eigentlich ansprechen, bewegen, berühren oder wachrütteln?<br />
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Und noch etwas fällt mir als, zugegeben, sensibler Beobachter auf: Überall Hinweise auf das Copyright und das Zuwiderhandlungen strafrechtlich verfolgt werden. Ich finde das Copyright sehr wichtig und in Ordnung. Aber warum, frage ich, darf man so ein wichtiges soziales Thema mit Bildern nicht einfach und unkompliziert verbreiten (natürlich mit Copyrightvermerk)? Ich mußte mir erstmal Gedanken darüber machen, ob ich nicht strafrechtlich verfolgt werden könnte, wenn ich hier einen nur einen einfachen Link zu diesem Video einstelle. Ist das wirklich im Sinne der Sache? Warum macht der Urheber die Verbreitung unnötig schwerer, indem er für jede Verbreitung extra sein Einverständnis einfordert? Das Werk spricht doch für sich alleine, oder? Ich glaube diese Form der Selbstbeschränkung ist einfach nur kontraproduktiv, weil es die große Chance vergibt, im Internet diese wichtige Information schnell einer großen Öffentlichkeit vorstellen zu können.<br />
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Mir liegt es fern, dieses Bilder-Video komplett zu zerreissen. Es ist in meinen Augen zwar etwas themenverfehlt, jedoch ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Mich hat es zumindest dazu inspiriert, selbst in dieser Sache tätig werden zu wollen und meine persönliche Scheidungskind-Perspektive in Bildern zu veröffentlichen. Zudem möchte ich hier in Kürze in einem kommenden Post einen Aufruf starten, wo jeder Betroffene, seien es nun Scheidungskinder oder Eltern ihre persönliche Sichtweise eines "Scheidungskrieges" hier im Blog veröffentlichen können. Dabei sind alle Darstellungsformen erlaubt, ob nun als Video, Fotografie, Collage, Selbstgemaltes oder in geschriebener Form.<br />
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Gerne würde ich auch von Dir erfahren wollen, wie Du das Video siehst. Kommentare sehr erwünscht! :-) <br />
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Hier gibt es das Bilder-Video "PAS - Der Film":<br />
<a href="http://www.pas-eltern.de/PAS_Film_files/page43-1000-pop.html">http://www.pas-eltern.de/PAS_Film_files/page43-1000-pop.html</a><br />
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Und hier die PAS-Seite des Fotografen:<br />
<a href="http://www.fotoart-gerhard-scheidig.de/www.fotoart-gerhard-scheidig/P.A.S./P.A.S..html">http://www.fotoart-gerhard-scheidig.de/www.fotoart-gerhard-scheidig/P.A.S./P.A.S..html</a>emuchttp://www.blogger.com/profile/17688444445730716742noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-66951018953995987392010-08-01T16:47:00.005+02:002010-08-01T16:53:05.190+02:00Wie es sich anfühlt... - Eine private GeschichteEs ist sehr lange her, und deswegen sind meine Erinnerungen an diese Zeit sehr verschwommen. Mehr als fünfundzwanzig Jahre liegt es zurück, dass meine Eltern diese schrecklichen Streitigkeiten hatten und sich trennten. Nur für ein halbes Jahr, aber für ein Kind ist das eine halbe Ewigkeit.<br />
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Ich war vielleicht fünf, als das alles anfing, aber wie lange es zuvor in der Ehe meiner Eltern schon nicht mehr rund lief, das kann ich nur vermuten. Vielleicht ein halbes Jahr vor meinem siebten Geburtstag war mein Vater fort. Es gibt ein Foto von mir zu meiner Einschulung in diesem Sommer. Es zeigt ein blondes, verschlossen wirkendes Mädchen mit sehr langen, sehr dünnen Beinen und einer roten Schultasche auf dem Rücken. Es sitzt auf der Veranda der Oma und spielt mit der Schleife der Schultüte. Mein Vater ist auf keinem der Bilder aus dieser Zeit, und als ich diese Fotos zum ersten Mal wieder ansah, fragte ich mich, ob er zu meinem Schulanfang überhaupt da war. Erinnern kann ich mich nicht.<br />
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Meine älteste Nichte ist jetzt so alt wie ich damals, ein bisschen älter. Gestern beim schwiegerelterlichen Grillabend meinte mein Schwager, er würde wahnsinnig gern einfach mal um die ganze Welt reisen – eine Träumerei, wie man sie in einem locker-gemütlichen Gespräch gern mal von sich gibt. Die Kleine brach in Tränen aus. Zwar war sie übermüdet, aber sie hat auch eine sehr enge Bindung zu ihrem Vater, und sie war erst wieder zu beruhigen, als ihr Papa ihr versicherte, er werde zuhause bleiben. „Papa, Du sollst nicht um die ganze Welt reisen, das ist doch viel zu gefährlich!“ beharrte das kleine, hagere Mädchen und schmiegte sich mit feuchten Augen an ihren Vater. So sind Kinder mit sechs, sieben Jahren.<br />
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Mein Vater ging nicht um die ganze Welt, er ging nur in ein anderes Bett und anschließend aus unserem Haus, aus unserem Alltag. Meine Mutter ging auch, und zwar auf die Barrikaden und anschließend in eine still-kummervolle bis anklagende Opferhaltung. So sah die Welt damals aus. Zu Beginn stritten sich die beiden. Mir kommt es im Rückblick so vor, als sei das eine Ewigkeit lang so gegangen. Immer wieder dieselbe Szene: Meine Mutter weinend, entweder am Küchentisch oder im Sofa, mein Vater schreiend und brüllend und hinterher flüchtend, die Tür hinter sich zuschlagend. Sekunden später rollte dann das Auto aus der Garage. Zeitpunkt der Wiederkehr? Ungewiss...<br />
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Mein Vater, der Betrüger, der Fremdgeher, war dann konsequenterweise auch der, der das Haus verließ. Unsere Eltern verkündeten uns das an einem Abend im Wohnzimmer. Ich erinnere mich noch deutlich, wie ich rittlings auf dem Schoß meiner Mutter saß und fürchterlich weinte. „Papa soll nicht weggehen!“ Aber er ging. Ab diesem Zeitpunkt besuchten wir ihn sonntags in einer düsteren möblierten Wohnung im fünf Kilometer entfernten Nachbarort. Das war seltsam und karg und ganz anders als zuhause. Manchmal machte er Spiegeleier. Manchmal ging er mit uns schwimmen im nahegelegenen Solebad. Aber er war nicht da. Und meine Mutter litt vor sich hin. Auch sie war nicht da. Niemand war da.<br />
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Wir gingen auf „Mutter-Kind-Kur“. Wir waren in Dangast an der Nordsee und in Rengshausen, einem winzigen Kaff irgendwo im Hessischen. Ich verbinde mit beiden Ortsnamen die pure Tristesse. Muschelwege, Stockbetten, Wassertreten... Das alles, weil es Mutter schlecht ging und Vater nicht da war. Über allem lag eine schwer zu beschreibende Gedrücktheit.<br />
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Viele Details kenne ich nur aus Erzählungen. Viel, viel später, bei einem gemeinsamen Einkaufsbummel erzählte mir meine Mutter einmal, eines Tages sei mein Vater wiedergekommen, und sie selbst sei sich gar nicht sicher gewesen, ob sie ihn zurückhaben wolle, aber dann sei meine Schwester im Nachthemd aufgetaucht und habe gebettelt, dass Papa wieder zurück kommen dürfen solle. Sie war damals neun, wie hätte sie sich etwas anderes wünschen sollen? Meine Cousine erzählte mir die Geschichte etwas anders: Meine Mutter habe meine Schwester gefragt, ob Papa wieder einziehen solle. Sie legte die Verantwortung für diese Entscheidung in die Hände ihrer ältesten Tochter, wohl wissend, dass diese nicht verneinen würde. Bei besagtem Bummel meinte meine Mutter: „Ich habe doch damals euretwegen ja gesagt, ich habe die Ehe euretwegen durchgezogen!“<br />
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Übereinstimmend sagte mir beinahe meine gesamte Verwandtschaft, sie hätten geglaubt, ich sei noch viel zu klein gewesen, um irgend etwas davon mitzukriegen. Aber ich habe eine Menge mitbekommen. Viele Annahmen, die ich erst mühsam revidieren musste: <i>„Männer sind Arschlöcher, Frauen dagegen können nicht böse sein, niemals.“ „Männer verlassen einen zwangsläufig!“</i> Und gleichzeitig: <i>„Das wichtigste ist, dass du einen Mann hast, denn ohne kannst du als Frau nicht existieren! Frau muss Opfer bringen!“</i> Ich finde es im Rückblick inzwischen gar nicht mehr seltsam, dass mich immer diejenigen Männer am meisten anzogen, die emotional am wenigsten verfügbar waren, sich unverbindlich gaben und keine enge Bindung eingehen wollten. Denn ich war selbst lange Zeit nie in der Lage, jemanden nah genug an mich heran zu lassen, wenn nicht die Aussicht bestand, dass er sich gleich wieder aus dem Staub machen würde. Klar war mir das natürlich nicht. Dazu hat es eine intensive Auseinandersetzung mit meiner Geschichte gebraucht. Natürlich gab es in mir einen riesengroßen Hunger nach elterlicher Zuwendung, der dann weitere Konsequenzen für mich hatte: Ich stellte meinen Vater niemals in Frage, ich verzieh ihm alles und widersprach nie, machte ihm alles recht, bettelte um seine Anerkennung und Zuneigung. Ich machte mich zu seiner Kummerkastentante, wenn er sich mal wieder bei mir über seine Affären und die Unzulänglichkeiten meiner Mutter ausließ. Für meine Mutter war ich immer die Starke, die Beraterin, erwachsener als sie selbst. Mich rief sie immer an, wenn sie in ihrer Ehe wieder mal nicht klar kam, und ebenso hartnäckig ignorierte sie meine Ratschläge. Ich glaubte, ich sei verantwortlich dafür, die Welt meiner Eltern ein Stück weit gerade zu rücken. Eine lange und für mich schädliche Geschichte, die erst jüngst ein Ende gefunden hat, weil ich es so wollte.<br />
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Inzwischen sind wir lang erwachsen, meine Schwester und ich. Meine Schwester ist immer noch die brave, vorbildliche Tochter, die für die Anerkennung der Eltern alles täte. Mutter ist immer noch nicht geschieden, leidet aber weiter. Mein Vater genießt die Vorteile einer Ehefrau, die sich alles gefallen lässt und nur zu bereitwillig übersieht, was sie nicht sehen möchte, ist sich dabei aber selber fremd. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, was wohl geschehen wäre, wenn sie sich tatsächlich hätten scheiden lassen. Wären sie dann beide glücklicher gewesen? Ich bezweifle es. Und wir? Auch das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Für mich steht indessen fest: Meine Eltern hätten uns das Leben leichter machen können, wenn sie sich offen und konstruktiv mit ihren eigenen Gefühlen auseinander gesetzt hätten, sich möglicherweise beraten lassen hätten. Dazu sind sie bis heute nicht in der Lage, gefangen in der Unfähigkeit, sich selbst zu verstehen und dann den Blick fort von sich selbst auf andere zu richten. Sie sind im Grunde Kinder geblieben und haben es versäumt, erwachsen zu werden, bevor sie eigene Kinder bekamen.Brendahttp://www.blogger.com/profile/17722959886548565097noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-59792271659447327372010-06-10T21:19:00.001+02:002010-06-10T21:26:30.107+02:00"Neue Väter" und die alten RollenEs ist absolut lobenswert, dass viele Väter inzwischen an einem Punkt angekommen sind, an dem sie erkennen, dass eine lebendige und fürsorgliche Beziehung zu ihren Kindern nicht nur lästige Pflicht sein muss, sondern auch eine Bereicherung für ihr eigenes und das Leben der Kinder darstellen kann. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil derjenigen Männer, die bereit und willens sind, im Leben ihrer Kinder eine Rolle zu spielen, dies auch tatsächlich schaffen.<br />
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Vater sein erschöpft sich dabei nicht allein im sonntäglichen Kinderwagenschieben oder im Verzicht auf Feierabendbier und Sportschau zugunsten des Spiels mit den Kindern oder der Gutenachtgeschichte. Vater sein bedeutet auch, der geschlechtsrollenstiftenden Funktion gegenüber dem Kind, also der des Vorbildes als erster, modellhafter Mann gerecht zu werden. Je nachdem, wie präsent ein Vater ist und wie sehr er mit sich selbst als Mann und Vater im Reinen ist, wird das das Verhalten seines Sohnes oder seiner Tochter im Umgang mit dem eigenen oder anderen Geschlecht in die eine oder andere Richtung beeinflussen und prägen. In der Qualität seines Umganges mit den Kindern entscheidet sich deren grundlegendes Verhältnis zu sich selbst und zu anderen Menschen. Um so mehr ist es zu begrüßen, dass immer mehr Väter gern Väter sind und innigen Kontakt mit ihren Kindern pflegen, ihre Entwicklung liebevoll begleiten und als Vertrauensperson für die Kinder verfügbar sind. Es zeigt nämlich den Kindern zusätzlich auch: So können Männer sein!<br />
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Wenn die Ehe oder Beziehung und damit die Familie weitgehend intakt ist, scheint der Wunsch, als Vater eine Rolle im Leben der Kinder zu spielen, nicht sonderlich schwer zu verwirklichen. Bei Trennung oder Scheidung des Paares hingegen sieht es anders aus.<br />
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<a name='more'></a>Hier wollen Männer inzwischen ein Wort mitreden, und das natürlich auch zu Recht. Sie stellen die Selbstverständlichkeit in Frage, mit der grundsätzlich heute noch davon ausgegangen wird, dass Kinder nach einer Trennung bei der Mutter bleiben. Sie fordern für sich Mitsprache im Umgangsrecht, und zu Recht fordern sie, dass es nicht der Willkür der Mütter überlassen bleiben darf, ob sie als Väter den Kindern nahe sein dürfen oder nicht.<br />
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Väter beklagen damit allerdings auch einen Zustand, von dem sie selber in großem Maß profitierten und noch profitieren. Der pauschale Satz "Das Kind gehört zur Mutter" hat sie in der Vergangenheit von allerhand Verpflichtungen freigesprochen und die Mütter - alleinerziehend oder nicht - erheblich belastet. Es waren die Mütter, die für die Betreuung der Kinder einen nicht unerheblichen Teil ihres Privatlebens, ihrer Wünsche und nicht zuletzt ihrer Berufsaussichten zu opfern hatten. Die Schlagzeile "Alleinerziehender Vater verliert den Job, weil er für seine Tochter keinen Betreuungsplatz findet" war einem Väterverein eine ausdrückliche Erwähnung wert. Dabei erlebte der Vater nur, was für alleinerziehende Mütter im Grunde Gang und Gäbe ist: Schlechtere Jobchancen mit Kind, schlechte Betreuungsmöglichkeiten, Alleingelassensein mit dem gesamten Management rund ums Überleben im Alltag, um das Kind und die eigenen Bedürfnisse.<br />
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Zu fragen wäre nun, ob die Väter auch tatsächlich bereit wären, die Verpflichtungen und Belastungen zu tragen, wenn ein Richter spricht: "Das Kind gehört zum Vater!"<br />
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Von der Warte eines voll berufstätigen Vaters aus, der sein Kind an den Wochenenden sehen will, lässt sich sehr leicht lamentieren. Ein Zimmer für Junior lässt sich leichter neu einrichten als ein ganzes Leben. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2007 nur 1% der 29 Millionen deutschen Männer alleinerziehende Väter. Diese Statistik erfasst leider nicht ihre Gründe. Wollten oder durften es nicht mehr sein?<br />
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Es drängt sich mir unweigerlich die Frage auf, wie wohl die Beziehung und damit verbunden die Aufgabenteilung des Elternpaares vor der Trennung ausgesehen haben. 66% der deutschen Männer betreuten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2007 keine Kinder im Haushalt. Nur 25% der Männer zögen in einer Ehe, einer Lebensgemeinschaft oder als allein erziehender Vater mindestens ein Kind unter 18 Jahren groß. Wo sind also die Männer, die so gern Väter wären schon während der Ehe und Beziehung?<br />
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Natürlich ist es einer Mutter schwer zu vermitteln, wenn ein Vater, der sich während der Ehe oder Beziehung nur sporadisch am Feierabend um sein Kind gekümmert hat, nun plötzlich nach der Scheidung einen völlig anderen Umgang einfordert. Die Präsenz des Vaters ist überaus wichtig für ein Kind, aber das ist sie auch schon vor der Scheidung.<br />
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In der althergebrachten Rollenverteilung war diese Abwesenheit des Vaters in Familien durchaus sehr spürbar. Ich selbst bin ein Kind der Siebziger, und außerhalb der ganz revolutionären Kreise war auch zu dieser Zeit immer noch Standard, dass Papa arbeiten ging, während Mama zuhause war. Auf diese Weise erlebte ich meinen Vater als in erster Linie abwesend. War er doch präsent, dann meistens zum Zwecke des Richtens und Strafens. Ich denke, unter diesen Umständen sind viele von uns groß geworden. Umso löblicher ist es, dass die Männer danach drängen, der Beziehung zu ihren Kindern eine andere Qualität zu verleihen und in erster Linie liebevoll präsent sein zu wollen. Jedoch: Je zementierter die alten Rollenvorstellungen sind, um so eher wird auch die Mutter nach wie vor die wichtigste Vertrauensperson des Kindes bleiben. Wie ausschließlich dies der Fall ist, kann jeder Mann schon vom Zeitpunkt der Geburt seines Kindes mitbestimmen dadurch, wie präsent er im Gefüge der Familie ist.<br />
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Männer, die sich schon innerhalb ihrer Beziehung intensiv um die Kinder gekümmert und einen engen, liebevollen Kontakt zu ihnen gepflegt haben, werden es auch leichter haben, den Müttern die Ernsthaftigkeit ihrer Absichten im Bezug auf die Kinder zu vermitteln. Natürlich geht der jeweils andere aber im Umkehrschluss umso mehr auf die Barrikaden, je eher er vermutet, die Absichten des Gegenübers könnten möglicherweise nicht so sehr auf das Kind ausgerichtet sein, sondern eher darauf abzielen, dem Ex-Partner zu schaden.<br />
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Gilt das Interesse beider Elternteile in der Tat dem Kindeswohl, wie so oft behauptet wird, dann würden die Eltern wissen, dass es wichtiger ist, die Energie für einen echten Dialog aufzubringen, der wahrscheinlich in einem Kompromiss endet (also Abstriche und Eingeständnisse von beiden Seiten fordert), anstatt sie darauf zu verwenden, am Kind herumzuzerren.<br />
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Die Verantwortung, die Mütter an der Eskalation von Sorgerechtsstreits tragen, ist natürlich ebenfalls nicht zu unterschätzen.<br />
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Aufgrund der biologischen Gegebenheiten hat die Mutter von Beginn an eine engere Bindung zum Kind als der Vater. Sie hat es ausgetragen, geboren, genährt, und das Kind sieht sich zu Beginn seines Lebens noch nicht getrennt von der Mutter, es nimmt sie auch nach der Geburt als ein Teil von sich wahr. Diese enge Symbiose aufzulösen und das Kind immer mehr loszulassen ist eine Aufgabe, die die Mutter ganz allein zu bewältigen hat, und es gibt nichts Vergleichbares, das ein Vater zu leisten hätte, auch wenn er sich natürlich später in Situationen wiederfindet, in denen Loslassen Not tut.<br />
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Einer Mutter, die in der Ehe oder Beziehung - wie es der althergebrachten Rollenvorstellung der Fall ist - immer die vorrangige Bezugsperson für das Kind war, wird sich mit dem Loslassen noch schwerer tun. In einer Scheidungssituation wird von der Mutter gefordert, die Kontrolle über das Kind abzugeben. Sie soll das Kind nun plötzlich dem Vater anzuvertrauen, ohne selbst dabei sein zu können.<br />
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Manche Mütter sind in ihrem Gefühlsleben durch die Scheidungssituation so überfordert, dass sie zumindest über das Kind und die Bindung zu ihm die Kontrolle behalten wollen. Sie klammern sich um jeden Preis an das Kind und sind in dieser Lage auch nicht bereit, Zugeständnisse an den Vater zu machen. Eine fundamentale Unsicherheit im Bezug auf den Ex-Partner, der möglicherweise ihre Gefühle verletzt oder sie betrogen hat, bringt sie unter Umständen nur noch mehr dazu, zumindest was das Kind betrifft alles genau so weiter handhaben zu wollen wie bisher. Gewohnheit vermittelt Sicherheit. Dass auch unter dieser Haltung ein Kind leiden muss und durch die ungewohnte neue Enge mit der Mutter überfordert sein kann, steht außer Frage. Deswegen ist es so wichtig, dass sich beide früheren Partner ihre eigenen Gefühle im Hinblick auf die Trennung so genau wie möglich anschauen. Nur dann besteht die Chance, dass das Beziehungsproblem nicht auf das Kind verschoben wird und die Situation durch Bewusstheit eine Lösung erfährt.<br />
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Erleichternd für beide Parteien wäre es, wenn nicht erst in der Trennungssituation mit der Überzeugungsarbeit begonnen würde, dass der Vater wirklich ein guter Vater ist. Wenn diese Erfahrung bereits in der Beziehung sowohl von der Mutter als auch von den Kindern gemacht werden konnte, dann sind die Umstände klarer, und auch eine Vermischung der Gefühlswelten ist unwahrscheinlicher. Dazu gehört aber, dass sich ein Vater von Anfang an seiner Verantwortung voll und ganz stellt und es ihm nicht erst in einer Scheidungssituation einfällt, dass er Kinder hat, um die er sich kümmern möchte. Frauen haben mit großem Erfolg in den zurückliegenden 30 bis 40 Jahren die Berufswelt für sich erobert, haben Privilegien der Männer auch für sich eingefordert und können heute zumindest zu einem gewissen Maß für sich in Anspruch nehmen, in diesen Punkten die Gleichberechtigung erreicht zu haben. Dagegen ist das bislang den Frauen zugeschriebene emotionale und fürsorgliche Feld von den Männern auch freiwillig bislang noch bemerkenswert unbeackert geblieben, sei es aus Furcht, als "Weichei" beschimpft zu werden, aus Karrieredruck, aus Unwillen, gewisse Freiheiten aufzugeben oder aus Desinteresse. Diesen Umstand können Männer durch ihr eigenes Verhalten ändern, und die Frauen müssen sie lassen, mehr noch, sie müssen sie darin bestärken und erkennen, dass darin für sie auch eine Entlastungschance liegt.Brendahttp://www.blogger.com/profile/17722959886548565097noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-10616428856089666542010-06-07T19:58:00.006+02:002010-06-07T20:34:43.018+02:00Hintergründe über das "False Memory Syndrome" (FMS)Die Theorie des <span style="font-weight: bold;">„False Memory Syndrome“</span> wird erschreckenderweise auch bei uns in Deutschland zunehmend populärer. Sie soll unter anderem in Scheidungs- und Trennungs-Auseinandersetzungen die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs entkräften, die im Zusammenhang mit Umgangs- und Sorgerechtsregelungen als Waffe gebraucht werden. Die Leidtragenden sind allerdings nicht die jeweiligen Gegner im Scheidungskrieg, sondern in besonderem Maße die <span style="font-weight: bold;">tatsächlichen Opfer sexuellen Missbrauchs</span>, seien sie nun erwachsen oder noch Kinder.<br />
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Dem Begriff „False Memory Syndrome“ liegt die Theorie zugrunde, dass Anschuldigungen von Überlebenden sexuellen Missbrauchs auf sogenannten „falschen Erinnerungen“ fußen, die den Betreffenden von Psychotherapeuten angeblich suggestiv eingeredet worden seien.<br />
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Geprägt wurde der Begriff von dem amerikanischen Mathematiker Peter Freyd und seiner Frau Pamela. Das Paar sah sich dem Vorwurf seiner Tochter Jennifer ausgesetzt, der Vater habe sie als Kind sexuell missbraucht (weitere Familienmitglieder untermauerten Jennifers Vorwurf). In der Folge gründeten die Freyds 1992 die „False Memory Syndrome Foundation“. Damit boten sie des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Eltern eine Plattform. Die Freyds konstatierten eine Ausbreitung des „False Memory Syndrome“ von epidemischem Ausmaß und schrieben die Schuld vor allem den Therapien zu, in denen sich die Opfer gerade befanden. Insbesondere erst spät wiederkehrende Erinnerungen seien höchst fragwürdig, und es sei überaus leicht, eine falsche Erinnerung zu erzeugen, auch wenn ein entsprechender Vorfall niemals stattgefunden habe. Menschen, die sich nach langer Zeit erst wieder erinnerten, seien höchst beeinflussbar. So weit die Theorie der Freyds.<br />
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Ganz besonders die Bezeichnung „Syndrom“ erweckt in diesem Zusammenhang den Anschein, es handele sich beim „False Memory Syndrome“ um eine diagnostizierbare Krankheit oder doch zumindest um eine Ansammlung von Symptomen, aber weder die „False Memory Syndrome Foundation“ noch sonst jemand machte sich bislang die Mühe, genaue Kriterien zur Feststellung dieses „Syndroms“ festzulegen. Eine wissenschaftliche Untermauerung der Freydschen Behauptungen steht bis heute aus.<br />
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Hierzulande berufen sich Vertreter der These im Internet hauptsächlich auf die Arbeiten der amerikanischen Psychologie-Professorin Elizabeth Loftus, die in einzelnen Studien nachgewiesen hat, inwieweit sich Erinnerungen tatsächlich manipulieren lassen (beispielsweise gelang es Loftus in dem bekannt gewordenen <span style="font-style: italic;">„lost in the mall“</span>-Experiment, 6 von 24 Probanden glauben zu machen, sie seien in ihrer Kindheit tatsächlich einmal in einem Shopping-Center verlorengegangen, obwohl das nicht der Fall war). Außer Acht gelassen wird dabei jedoch leider allzu häufig, dass Loftus' Studienergebnisse nicht zu einer Ableitung generalisierender Theorien über den Wahrheitsgehalt von Erinnerungen an sexuellen Missbrauch geeignet sind. Schon allein die Tatsache, dass Loftus' Studien unter Laborbedingungen stattfanden und aus ethischen Gründen nicht auch nur annähernd die traumatisierende Qualität einer realen Missbrauchserfahrung aufweisen dürften, diqualifiziert sie als stichhaltigen Beweis für die Existenz des „False Memory Syndroms“.<br />
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Die „False Memory Syndrome Foundation“ selbst bezieht sich zudem zur Untermauerung des „Syndroms“ vor allem auf die Berichte betroffener Eltern, die sich bei der Stiftung meldeten bzw. sich dorthin um Hilfe wandten, nachdem gegen einen oder beide der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs angebracht wurde. Der wissenschaftliche Charakter solcher Aussagen darf selbstverständlich zu Recht bezweifelt werden. Darüber hinaus macht es die involvierten Eltern nicht unbedingt glaubwürdig, dass die Foundation keinerlei Bemühungen zeigte, deren tatsächliche Schuld oder Unschuld zu überprüfen.<br />
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Es ist nachgewiesen, dass Opfer sexuellen Missbrauchs in umfangreichem Maße ihre Erinnerungen an das Geschehnis selbst und an damit zusammenhängende Ereignisse vergessen bzw. verdrängen. Dies ist nicht zwingend der Fall, aber Erinnerungsverluste, Amnesien und Dissoziationen sind im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch allgemein gut belegt. Oftmals kommen Erinnerungen an sexuelle Gewalt erst nach Jahren oder Jahrzehnten ans Licht.<br />
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Diese nach langer Zeit auftauchenden Erinnerungen werden nun aber massivst von den Verfechtern des „False Memory Syndrome“ in Zweifel gezogen. Die Behauptung wird in den Raum gestellt, dass zurückgekehrte Erinnerungen nicht denselben Wahrheitsgehalt und Stellenwert hätten wie konstante Erinnerungen. Die „False Memory Syndrome Foundation“ führt allerdings keinerlei Belege für die „mindere Qualität“ solch wiedergekehrter Erinnerungen an, und es ist auch nie in unabhängigen Studien belegt worden, dass solche Erinnerungen mehr oder weniger stichhaltig sind als andere.<br />
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Auch gibt es keine Beweise dafür, dass wiedererlangte Erinnerungen auf den Suggestionen von Therapeuten beruhen – Patienten gewannen sowohl im Rahmen von Therapien als auch vollkommen unabhängig davon ihre Erinnerungen zurück.<br />
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Komplexe, traumatisierende Erinnerungen wie die an einen sexuellen Missbrauch lassen sich nicht einfach in ein Patienten-Gehirn implantieren. Es ist erheblich wahrscheinlicher, dass durch autoritären Druck innerhalb von Familien (auch erwachsenen) Kindern die Erinnerung an ein solch schwerwiegendes Trauma ausgeredet wird. Nicht ohne Grund leiden missbrauchte Kinder unter anderem deshalb so sehr, weil sie ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen können. Was nicht sein darf, kann in den Familien auch nicht sein. Selbst, wenn die Erinnerungen konstant vorhanden waren, vergeht oft eine lange Zeit, bis ein/e Überlebende/r es wagt, sich darüber zu äußern. Zu groß sind immer noch die familiären und gesellschaftlichen Repressalien.<br />
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Das „False Memory Syndrome“ ist ein Konstrukt zur Entlastung des Missbrauchs bezichtigter Menschen, ob sie nun tatsächlich schuldig sind oder nicht. Zu diesem Zweck wurde es konzipiert, und so erklärt sich auch, dass in die Nähe der „False Memory Syndrome Foundation“ zunehmend Pädophile rücken, die dort im Prinzip einen Freibrief zur Auslebung ihrer sexuellen Vorstellungen ausgestellt bekommen. Das „False Memory Syndrome“ ist keine anerkannte Krankheit, kein wissenschaftlich belegtes Phänomen, es gibt dafür keine Diagnose-Kategorie.<br />
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Es mag durchaus zutreffen, dass so manche Beschuldigung im Bezug auf sexuellen Missbrauch nicht haltbar ist und der mutmaßliche Täter wirklich nichts getan hat. Ungerechtfertigte Beschuldigungen gibt es in allen Bereichen der Kriminalität, so auch in diesem, und falsche Verurteilungen zu unterbinden ist Sache der Justiz.<br />
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Die Gewichtung stellt sich allerdings für die Vertreter der „False Memory“-Theorie etwas anders dar:<br />
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Ralph Underwager, Gründungsmitglied der „False Memory Syndrome Foundation“, äußerte sich 1985 in einem Interview:<br />
<span style="font-style: italic;">„(It is) more desireable that a thousand children in abuse situations are not discovered than for one innocent person to be convicted wrongly.“ („Es ist erstrebenswerter, dass tausend Kinder in Missbrauchssituationen unentdeckt bleiben, als dass eine einzige unschuldige Person fälschlicherweise verurteilt wird!“</span> - zitiert nach Dallam, Quellenangabe s.u.).<br />
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Derselbe Ralph Underwager gab auch der Pädophilen-Zeitschrift „Paidika: The Journal of Paedophilia" später ein höchst umstrittenes Interview.<br />
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Die große Präsenz der „False Memory Syndrome Foundation“ in den amerikanischen Medien täuscht vor, dass es das Phänomen „False Memory Syndrome“ tatsächlich gibt und dass es klinisch stichhaltig ist. Das Konstrukt dient aber lediglich der Unterminierung der Glaubwürdigkeit von Opfern und dem Schutz der Täter. Es täuscht die Öffentlichkeit zudem über den Charakter von Psychotherapeuten, als deren einziges Ziel es dargestellt wird, ihren Patienten traumatische Erlebnisse einreden zu wollen. Die Stiftung täuscht außerdem vor, erheblich mehr Mitglieder zu haben als tatsächlich der Fall ist. Damit bläht sie die Brisanz des „falsche Erinnerungen“-Phänomens enorm auf und vermittelt so ein falsches Bild.<br />
<br />
Dramatisch an dieser Entwicklung ist die zunehmende Popularität der „False Memory“-Theorie. Kritiklos wird hierzulande übernommen, was sich ursprünglich ein mit einem Missbrauchsvorwurf konfrontiertes Elternpaar als Entlastungsstrategie zurechtgestrickt hatte. <br />
<br />
Die Opfer muss das in die Verzweiflung treiben. Der Umgang mit einem schambesetzten, schmerzhaften Thema wie dem eigenen sexuellen Missbrauch ist schon schwer genug, ganz besonders dann, wenn er in der Familie stattgefunden hat. Darüber zu sprechen ist ein Tabu, die Realität wird geleugnet, das innerlich marode Familiensystem soll um jeden Preis aufrecht erhalten werden. Dann taucht eine Idee auf, der schnell auch noch das medizinisch klingende Etikett „Syndrom“ aufgeklebt wird und die sich hervorragend als Methode eignet, das Opfer in seinem ganzen Sein, mitsamt allen seinen Gefühlen, Wahrnehmungen und Erlebnissen in Frage zu stellen. Menschenverachtender geht es kaum.<br />
<br />
<span style="font-style: italic;">(Quelle: Dallam, S.J., „Crisis or Creation? A Systematic Examination of „False Memory Syndrome““, http://www.leadershipcouncil.org/1/res/dallam/6.html, abgerufen am 07.06.2010.<br />
Im Anhang an Dallams Text findet sich eine ausführliche Literaturliste.)</span>Brendahttp://www.blogger.com/profile/17722959886548565097noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-52337308369995951742010-06-06T15:01:00.027+02:002010-06-07T20:05:20.977+02:00Der Missbrauchsvorwurf als WaffeEltern, die sich in einer laufenden Trennung oder Scheidung befinden, haben es nicht leicht. An einem Punkt angekommen, an dem man sich das Scheitern einer Ehe oder Beziehung eingestehen muss, kochen die Emotionen gern hoch – ganz besonders dann, wenn es darum geht, „wer was kriegt“. Das mag durchaus noch angehen, wenn es sich um das restliche, noch nicht zerschlagene Porzellan handelt oder um den Flachbildschirm-Fernseher. Mit den Kindern sieht das etwas anders aus.<br />
<br />
Im Kampf um die Kinder scheint so manchen sich trennenden Elternpaaren kaum ein Mittel zu schade zu sein, um den jeweils anderen als erziehungsunfähig oder schädlich fürs Kind darzustellen. Nicht davon zu sprechen, dass hier nicht wirklich im Mittelpunkt steht, bei wem es die Kinder gut haben, wo sie sich wohl fühlen und was für ihr seelisches und körperliches Wohl und ihre Entwicklung gut ist. Kinder sind nur allzu oft Streit-<span style="font-style: italic;">Gegenstand</span>, und das ist bitter. Müttern und Vätern, die auseinandergehen, scheint es vielmehr in der Hauptsache um das Rechthaben zu gehen. Der wohlgenährte Hass auf den anderen lässt es einfach nicht zu, <span style="font-weight: bold;">dem Kind</span> den so wichtigen Umgang zu gestatten. Die eigenen Gefühle von Abscheu und Enttäuschung werden auf das Kind projiziert, anstatt dass man sich konstruktiv mit ihnen auseinandersetzt.<br />
<br />
So liegt es für manche Mutter nah, sich mittels eines schwerwiegenden Vorwurfs des Vaters zu entledigen: Dem des <span style="font-weight: bold;">sexuellen Kindesmissbrauchs</span>.<br />
<a name='more'></a>Selbst wenn es keine Anzeichen dafür gibt, ist diese Anschuldigung nur schwer zu entkräften, wenn sie erst einmal im Raum steht. Natürlich muss es in erster Linie darum gehen, ein Kind vor sexuellen Übergriffen durch wen auch immer zu schützen, und es ist überaus wichtig, begründeten Hinweisen nachzugehen. Aber die Wirkung einer solchen Behauptung ist durchschlagend und somit auch hervorragend dazu geeignet, Väter von ihren Kindern fernzuhalten.<br />
<br />
In diesem Zusammenhang ist dann oftmals vom „Missbrauch mit dem Missbrauch“ die Rede. Gleichgültig, wie stichhaltig die Hinweise auf einen tatsächlichen sexuellen Kindesmissbrauch schließlich sind – die Mutmaßung ist ausgesprochen und kann nicht ohne weiteres zurückgenommen werden. Das ist, unabhängig von tatsächlicher Schuld oder Unschuld, in jedem Fall schädlich für den Vater. Der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eignet sich also zur <span style="font-weight: bold;">Ausübung von Rache</span> für erlittene emotionale Verletzungen, die in einer Scheidungs- oder Trennungssituation offenliegen. Ich bezweifle nicht, dass es Mütter gibt, die von diesem Mittel Gebrauch machen, auch wenn wirklich kein Missbrauch vorliegt.<br />
<br />
Es ist aber beileibe nicht so, dass in diesem Kampf die Väter nun klein beigeben würden. Zum einen führen sie das Argument, mit dem Missbrauch werde Missbrauch betrieben, reichlich zu Felde, um die eigene Position zu stärken. Dabei ist es wiederum nicht von Belang, ob ihnen tatsächlich sexueller Missbrauch am eigenen Kind vorgeworfen wurde oder nicht. Es geht vielmehr darum, den Müttern „Missbrauch mit dem Missbrauch“ <span style="font-weight: bold;">generalisiert</span> vorzuwerfen, um sie unglaubwürdig zu machen, und zwar <span style="font-weight: bold;">prophylaktisch</span>. Wann immer dann eine entsprechende Beschuldigung geäußert wird, können sich die involvierten Väter darauf zurückziehen, dies geschehe nur, um sie kaltzustellen und von ihren Kindern fernzuhalten. Auf diese Weise wird ein Bild von den Müttern gezeichnet, das ihnen jegliches tatsächliche Interesse am Kindeswohl von vornherein abspricht. Insbesondere Mitglieder einschlägiger Väterverbände neigen in der jüngeren Vergangenheit dazu, Frauen allgemein als in dieser Hinsicht charakterschwach und egoistisch darzustellen.<br />
<br />
<br />
Zum anderen kommt neuerdings auch in Mode, dass Vätervertreter die Frau bzw. Mutter als Missbrauchs-Täterin besonders in den Fokus rücken. Die Täterschaft der Frauen wird so als Gegengewicht benutzt, um das Bild vom missbrauchenden Vater oder Stiefvater zu relativieren. Unbestreitbar sind Frauen im Bezug auf sexuellen Kindesmissbrauch auch Täterinnen – eine Tatsache, die sehr lange unter den Tisch fiel, ebenso wie der Missbrauch an männlichen Kindern und Jugendlichen. Allerdings wird im Zusammenhang mit Sorge- und Umgangsrechtsdiskussionen die <span style="font-weight: bold;">Täterschaft der Frauen in einem Maß überbetont, das skeptisch machen muss</span> und für kritische Gemüter nur einen Schluss zulässt: Auch hier geht es wieder um Instrumentalisierung.<br />
<br />
Oft wird dann auch noch das sogenannte <a href="http://erwachsene-scheidungskinder.blogspot.com/2010/06/hintergrunde-uber-das-false-memory.html">"False Memory Syndrome"</a> zur Entlastung des Beschuldigten herangezogen, das systematisch Erinnerungen von Opfern an einen Missbrauch zu unterminieren trachtet.<br />
<br />
Bei all diesen Diskussionen um sexuellen Missbrauch fällt schon fast zwangsläufig ins Auge, wie wenig es um das mutmaßliche Opfer, das Kind geht. Es gibt eindeutige, überprüfbare Hinweise auf tatsächlich geschehenen sexuellen Missbrauch, die sich ein Kind nicht ausdenken kann. Die Natur psychischer Traumafolgen – und sexueller Missbrauch ist ein schwerwiegendes Trauma – ist inzwischen ausreichend erforscht und belegt. Davon unterscheiden sich deutlich die Geschichten, die manches Kind Mami oder Papi zuliebe über den „bösen“ Elternteil erzählt. Solche Geschichten lassen sich auch recht gut auf logische Mängel überprüfen.<br />
<br />
Der Einsatz des <span style="font-weight: bold;">Missbrauchsvorwurfs als Machtmittel</span> im Kampf ums Kind ist insbesondere deshalb so <span style="font-weight: bold;">perfide</span> und verwerflich, weil er an so vielen Stellen gleichzeitig irreparablen Schaden anrichtet.<br />
<br />
Zunächst einmal liegt der Schaden für das Kind auch dann auf der Hand, wenn niemals tatsächlich ein sexueller Missbrauch geschehen ist. Denn meiner Auffassung nach fällt es ganz eindeutig in die Kategorie des <span style="font-weight: bold;">psychischen Missbrauchs</span>, ein Kind dazu anzuhalten, in der für es ohnehin schon kritischen Lage der Trennungs- bzw. Scheidungssituation die üble Unwahrheit über einen im Grunde geliebten Elternteil zu erzählen und dieser Geschichte auch unter großem Druck durch eingehende Befragungen treu zu bleiben.<br />
<br />
Kommt es dann in der Folge auch noch dazu, dass das Umgangsrecht mit dem beschuldigten Elternteil entzogen wird, liegt es auf der Hand, dass ein Kind in seinen Allmachtsphantasien zusätzlich möglicherweise deshalb auch noch <span style="font-weight: bold;">Schuldgefühle</span> entwickeln wird. Es wird zudem seine <span style="font-weight: bold;">Wahrnehmung in Frage stellen</span>, wenn es gesagt bekommt „Der Papi/die Mami darf nicht mehr zu Dir kommen, weil er/sie Dir böse Sachen angetan hat!“, obwohl dies faktisch überhaupt nicht der Fall war. Ähnliches gilt im Übrigen auch dann, wenn die Gegenseite in ähnliche Verhaltensmuster verfällt und ihrerseits schwere Geschütze auffährt, um die Sympathie des Kindes für die eigene Person um jeden Preis zu sichern.<br />
<br />
<span style="font-weight: bold;">Das innere Chaos eines so schamlos benutzten Kindes ist nur schwer vorstellbar.</span><br />
<br />
Der Schaden für die <span style="font-weight: bold;">tatsächlichen</span> Opfer innerfamiliärer sexueller Gewalt ist ebenfalls immens, weil ihre Glaubwürdigkeit in der gesamten Debatte enorm leidet. Für ein Opfer ist es schwer, überhaupt zu reden. Allein den Mut aufzubringen und sich an jemanden um Hilfe zu wenden erfordert unermessliche Kraft. Wenn in der gesellschaftlichen Wahrnehmung durch pauschale und leichtfertige Aussagen über „Missbrauch mit dem Missbrauch“ nun die Vorstellung zementiert wird, jegliche Missbrauchsberichte seien ohnehin nur Kampfmittel in Scheidungs- und Trennungskriegen, dann verlieren die Aussagen der tatsächlichen Opfer an Gewicht.<br />
<br />
Schwache Stimmen werden noch schwächer, bis schließlich niemand mehr hinhört.<br />
<br />
Die Instrumentalisierung des Missbrauchsvorwurfs sowie der gesamten Missbrauchsthematik ist in meinen Augen eine Schande. Angesichts der Not der Opfer und der nach wie vor (unter anderem aktuell vom Bundeskriminalamt konstatierten) sehr hohen Dunkelziffer missbrauchter Mädchen und Jungen<span style="font-weight: bold;"> sollte es sich von vornherein ausnahmslos verbieten, mit diesem Thema leichtfertig und gedankenlos umzugehen und es zur Durchsetzung eigener Interessen zu benutzen.</span><br />
<br />
Verletzte Menschen sind leider sehr erfinderisch, wenn es darum geht, anderen Schaden zuzufügen. Es herrscht wenig Scheu davor, auch ganz tief in die Kiste mit den schmutzigen Tricks zu greifen, um eigene Verwundung, Trauer und Schmerz zu kompensieren. Wären die Beteiligten in diesem hässlichen Schauspiel nur zu zweit, dann wäre das für sich genommen schon schlimm genug, aber zwischen den Fronten sitzt das Kind, ohne einen Fürsprecher und ohne jemanden, der sich für sein Wohl einsetzt.<br />
<br />
Die Verletzungen, die es in diesem Geschehen erleidet, sind ein sehr hoher Preis für das unbedingte Rechthabenwollen zweier zerstrittener Menschen.<br />
<br />
<span style="font-style: italic; font-weight: bold;">Begriffsklarstellung:</span><br />
<span style="font-style: italic;">Ich verwende an dieser Stelle im Zusammenhang sowohl mit sexueller als auch psychischer Gewalt den Begriff „Missbrauch“, und zwar nur deshalb, weil sich im allgemeinen Sprachgebrauch leider noch keine bessere Bezeichnung für den Sachverhalt durchgesetzt hat. Der Begriff des „Missbrauchs“ impliziert, dass Körper und Seelen von Kindern auch bestimmungsgemäß ge-braucht werden könnten, <span style="font-weight: bold;">was nicht der Fall ist.</span> Ich betrachte jegliche Form des Missbrauchs hingegen immer als Machtmissbrauch seitens dessen, der die Gewalt an seinem Mitmenschen ausübt. Auf Begriffe wie „Kinderschänder“ möchte ich bewusst verzichten, denn Missbrauch sollte <span style="font-weight: bold;">nicht als die Schande des Kindes, sondern die Schande des Täters</span> betrachtet werden. Leider ist diese Form sexueller Gewalt in der Gesellschaft noch lange nicht geächtet genug und findet allenfalls oberflächlich in der Sensationspresse Beachtung. Für saubere, differenzierende Begrifflichkeiten und Betrachtungen ist dort leider wenig Platz.</span>Brendahttp://www.blogger.com/profile/17722959886548565097noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-48516524696185100402010-06-04T18:16:00.014+02:002010-06-06T16:06:07.308+02:00Zerrissene KinderEin Kind kann sich nicht aussuchen, in welche Umstände es hineingeboren wird. Manche Eltern sind schon von Beginn an nicht wirklich zusammen. Aber viele wählen dennoch die Standard-Variante des Wegs zum Kind: Verliebt, verlobt, verheiratet. Das Kind schließlich ist die finale Krönung des Familienglücks. So ist es geplant, so funktioniert es auch in vielen Fällen. Dann sind Eltern Menschen wie alle anderen auch: Sie sind fehlbar, gestresst, genervt, aber auch liebe- und verantwortungsvoll, achtsam und präsent. Sie tun für ihre Kinder, was sie können.<br />
<br />
Aber was geschieht, wenn es anders kommt? Wenn die Idylle, als die man die Partnerschaft und Ehe in ihrer Anfangsphase noch erlebt hat, sich trotz aller Vorsätze in Wut, Beschimpfungen, Respektlosigkeiten, Betrügereien oder gar Gewalt auflöst?<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
Die zwei, die sich so fest vorgenommen hatten, „für immer“ zusammen zu bleiben, sind plötzlich zwei zutiefst verletzte Menschen. Sie müssen mit geplatzten Träumen und gekränkten Seelen zurechtkommen. Nach einer partnerschaftlichen Enttäuschung einander einfach den Rücken zuzudrehen und auseinander zu gehen hört sich so leicht an, gelingt aber wohl den wenigsten. Zunächst einmal sind die Wunden offen, und es gibt Menschen, die ein großes Talent dafür entwickeln, sie auch offen zu halten. Die Trennung von Tisch und Bett, die Trennung der Wohnung, sogar eine Scheidung vermag die ineinander verstrickten, voneinander verletzten Partner nicht wirklich auseinander zu bringen. Plötzlich fliegen Nachrichten hin und her, überbracht von Dritten. Es wird gedroht und beschimpft, verunglimpft und beschuldigt. Gerüchte werden gestreut. Der gesunde Menschenverstand des anderen wird angezweifelt, seine zwischenmenschlichen Kompetenzen in Abrede gestellt. Das allein ist schon ein Zustand, der schwierig und kräftezehrend ist. Er kann zwischen zwei Menschen bisweilen zu einem regelrechten Krieg ausarten.<br />
<br />
Zu groß, zu gravierend sind manchmal die erlittenen Demütigungen, als dass die früheren Partner oder Eheleute aufrecht auseinandergehen könnten. Den meisten liegt außerdem leider in einer solchen Situation auch immer noch die durchaus vorhandene Möglichkeit fern, Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
<br />
Man stelle sich zwischen all dem ein Kind vor. Es ist <span style="font-weight: bold;">existenziell angewiesen</span> auf die Verlässlichkeit seiner Eltern, auf deren verantwortungsvolle Präsenz, auf die Konstanz und Berechenbarkeit ihrer Reden und Taten. Es ist <span style="font-weight: bold;">vollständig abhängig</span> von den Menschen, die ihm das Leben geschenkt haben, und das <span style="font-weight: bold;">spürt</span> es, auch wenn es das nicht benennen kann – klein, wie es ist.<br />
<br />
Das Kind steht zwischen diesen Fronten, mitten in der Eskalation der Gefühle. Nicht allein, dass es die Situation überhaupt nicht überblicken kann, weil oberhalb seiner Augenhöhe gekämpft wird. Nicht allein, dass die wichtigsten Menschen in seinem Leben sich plötzlich gegenseitig herabwürdigen, anschreien oder anschweigen und damit <span style="font-weight: bold;">seinen Halt im Leben in Frage stellen</span>. Nicht allein, dass es eine Spannung erlebt, die es auf sich beziehen muss, weil ihm niemand sagt, dass es an all dem keine Schuld trägt. Das alles stellt für sich genommen schon eine große Last da.<br />
<br />
Kommt es dann tatsächlich zur Trennung oder Scheidung, dann gehen viele Eltern noch einen Schritt weiter. Das Kind, ohnehin schon zwangsläufig überfordert von der neuen, unberechenbaren Lage zwischen den Eltern, wird jetzt zum Gegenstand.<br />
<br />
Die kleine Person, die so hilflos inmitten des Geschehens steht, wird benutzt.<br />
<br />
Das beginnt beim vordergründig harmlos wirkenden „Sag Deinem Vater, er soll...“, das aus der Kommunikationsverweigerung der Eltern resultiert, bis hin zum handfesten Sorgerechtsstreit. Dazwischen liegt eine ganze Bandbreite von haarsträubenden Verhaltensweisen der Eltern: Das Kind wird zum Ersatzpartner gemacht oder zum Kummerkasten, zum Laufburschen, zum Instrument des Hasses, zum Druckmittel. Kommt es zum Kampf um Sorge- oder Umgangsrecht, dann wird der ursprüngliche Ehestreit manches Mal verlagert auf den Rücken des Kindes. Dann ist es plötzlich für die zerstrittenen Partner wichtig, darzustellen, wer der bessere Elternteil ist, um auch in diesem Bereich die eigene moralische Überlegenheit gegenüber dem anderen zu demonstrieren. Es wird ausgefochten, wem das Kind „gehört“, wer ein Recht auf es hat und unter welchen Bedingungen. Das Kind wird zu dem Zweck manipuliert, eine Aussage zu treffen, wen es mehr liebt. Je nachdem, welcher Elternteil in diesem Spiel die geschickteren Hände hat, ist das Kind schließlich dem anderen Elternteil mehr oder weniger entfremdet und hat damit neben allem anderen auch noch den Verlust eines Vorbildes zu verkraften.<br />
<br />
Der Begriff des <span style="font-weight: bold;">Kindeswohls</span> erfährt leider immer noch in diesem Kontext kaum eine Würdigung. Die Verstrickung der beiden sich bekämpfenden Elternteile ist zu groß, als dass der Blick darauf gerichtet werden könnte, was dem Kind zu seinem Wohl gereicht. Zunächst streiten die Beteiligten lieber noch darüber, wer dem Kind gut tut. Das ist natürlich in den Augen der meisten die eigene Person, nicht das Gegenüber.<br />
<br />
Unter den Tisch fällt bei all dem Gezerre die Tatsache, dass ein Kind <span style="font-weight: bold;">beide Eltern braucht</span>. Es mag sein, dass es den Zerstrittenen sauer aufstößt, aber auch und besonders im Falle einer Trennung und der damit einhergehenden Belastungssituation für das Kind sind sie als Elternpaar gefragt. <span style="font-weight: bold;">Vom Moment der Zeugung an waren diese beiden Personen Eltern dieses Kindes, und sie werden es über ihren eigenen Tod hinaus bleiben.</span> Dieser Zustand der Elternschaft ist <span style="font-weight: bold;">irreversibel</span>, und er ist untrennbar mit Verantwortung verbunden. Ganz unabhängig davon, wer an welchen Verfehlungen in der Ehe mehr und wer weniger Schuld trägt, ist das Kind auf liebevolle, ihm zugewandte Eltern angewiesen. Diesem Umstand wird in Scheidungs- und Sorgerechtskämpfen leider viel zu wenig Rechnung getragen. Zu sehr geht es noch immer um Besitzansprüche und ums Rechthaben. Zu leiden haben unter den Folgen der Grabenkämpfe die Kinder – erwiesenermaßen bis hinein ins Erwachsenenalter.<br />
<br />
Das Verhalten der Eltern in solchen Konfliktfällen prägt das Männer- und Frauenbild der Kinder ebenso wie die Einschätzung ihres eigenen Stellenwerts als Persönlichkeit, ihr Verhalten in späteren eigenen Beziehungen im Erwachsenenalter und die generelle Auffassung von zwischenmenschlichem Miteinander. Unter diesem Aspekt betrachtet kann die Verantwortung der Eltern wohl kaum hoch genug eingeschätzt werden.<br />
<br />
Ein Kind kann sich nicht aussuchen, in welche Umstände es hineingeboren wird. Es hat keine Chance, sich aus belastenden Situationen zurückzuziehen. <span style="font-weight: bold;">Es kann aus seiner Abhängigkeit von den Eltern nicht heraustreten</span>, und es ist nicht in der Lage, bewusst zu selektieren, was ihm schadet und was nicht. Es liegt in den Händen der Eltern, genügend Achtsamkeit für die Persönlichkeit ihrer Kinder aufzubringen und um ihretwillen in ihrer Eigenschaft als Elternpaar verlässlich, liebe- und respektvoll zu bleiben, ungeachtet aller Differenzen in der Paarbeziehung. Dabei ist niemand perfekt. Verantwortlichkeit kann in diesem Fall also auch heißen, Hilfe von außen zur Überwindung der Meinungsverschiedenheiten in Anspruch zu nehmen. Eine Scheidung mag manches Mal unvermeidlich sein, aber es liegt in den Händen der erwachsenen Beteiligten, ob die Folgen zu einem Trauma für das Kind werden oder nicht.Brendahttp://www.blogger.com/profile/17722959886548565097noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-32538688.post-65754037810476685552010-06-03T02:29:00.011+02:002010-06-09T02:37:03.041+02:00Filmkritik "Entsorgter Vater"<span style="color: black; font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Film von Douglas Wolfsperger; Interview mit dem SWR1-Radio vom 10.06.2009</span><br />
<br />
<span style="color: black; font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Da dieser Film schon im Vorfeld recht umstritten ist, ich zudem zu einem Interview beim SWR1 eingeladen wurde, um dort meine Sichtweise als nunmehr erwachsenes Scheidungskind das vaterlos aufwuchs, zu schildern, habe ich mich kurzerhand dazu entschieden auch auf meiner Homepage darüber zu berichten. Neben einer Filmkritik gibt es hier noch meine persönliche Meinung zum Film und unten einen Podcast (mp3-File zum anhören) der SWR1-Interviews zum Thema "Väter nach der Trennung".</span><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"></span></span><br />
<a name='more'></a><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><br />
„Der entsorgte Vater“ </span></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;">Filmkritik von der Berliner Morgenpost vom 10.06.09:<span class="Apple-converted-space"> </span><a href="http://www.morgenpost.de/printarchiv/top-bmli%20ve/article1110407/Maennerlarmoyanz_die_kaum_z%20u_ertragen_ist.html" style="color: black;"><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="color: #333333; font-family: Arial; text-align: left;"><br />
</span></span></a></span></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="color: #333333; font-family: Arial; text-align: left;"><br />
</span></span></span></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="color: #333333; font-family: Arial; text-align: left;">"DER ENTSORGTE VATER"<br />
Männerlarmoyanz, die kaum zu ertragen ist<br />
Donnerstag, 11. Juni 2009 04:00 - Von B. Schweizerhof<br />
<br />
Ein Film, der das neue, frauenfeindliche Scheidungsrecht zu illustrieren scheint.<br />
Geschiedene Frauen sind hier böse, rachsüchtig und egoman, denn sie nehmen den armen Vätern das Recht aufs Kind. Was aber diese weinenden Männer den Frauen angetan haben, ehe sie so wurden, wird verschwiegen. Was andere Frauen von ihren Ex-Männern erdulden, ohne die Kinder in den Konflikt hineinzuziehen, auch nicht.<br />
<br />
Es ist buchstäblich vermintes Gebiet, das Douglas Wolfsperger mit dieser Dokumentation betritt. Wie bei kaum einem anderen Thema kochen die Emotionen augenblicklich hoch, wenn Väter sich darüber beklagen, dass ihnen nach der Scheidung der Umgang mit den eigenen Kindern von rachsüchtigen Exfrauen unmöglich gemacht wird, oft mit Unterstützung durch Gerichte und Jugendämter.<br />
<br />
Wolfsperger hat das selbst erlebt und beim Streit um das Umgangsrecht mit seiner Tochter ist er auf weitere Väter mit ähnlichem Schicksal gestoßen. Ein paar davon hat er nun für diesen Film vor die Kamera geholt. Es fällt auf, wie Wolfsperger die Männlichkeit seiner Protagonisten besonders herausstellt:<br />
Der Polizist erzählt von seinem Beruf, der Lehrer wird beim Holzfällen gezeigt, der Besserverdiener beim Segelfliegen. Fast hat man den Eindruck: damit auch ja niemand denkt, bei diesen Männern, die hier über ihre Gefühle reden, handle es sich um Weichlinge.<br />
<br />
Die eigene Betroffenheit hat Wolfsperger also zum Ausgangspunkt und zur Methode seines Films gemacht und wie nicht anders zu erwarten, ist "Der entsorgte Vater" deshalb ein bewusst einseitiges Plädoyer geworden, eine Art wütender und zugleich sentimentaler Aufschrei gegen die Ungerechtigkeiten des praktizierten Scheidungsrechts. Die Leidensgeschichten, die die Väter hier enthüllen, sind in der Tat empörend und lassen den Zuschauer den Kopf schütteln über das Ausmaß an weiblicher Tücke, das hier gegen Vater-Kind-Glück zu Felde zieht. Am Ende des Films, in dem gestandene Männer zum Weinen vor der Kamera gebracht werden, ist man geradezu bereit, den anfangs von einem schwer gedemütigten Vater ausgesprochenen Appell zu unterstützen, die "Frauen auf den Mond zu schießen". Spätestens da aber merkt man, dass Betroffenheit nicht unbedingt die beste Ausgangslage dafür ist, mehr über ein Thema zu erfahren. Dieses "Mehr" aber könnte nur von der "anderen Seite" stammen, die hier an keiner Stelle zu Wort kommt - dazu sind die Fälle zu zerrüttet. Die eine Frau, die Wolfsperger auftreten lässt, benutzt er wie ein geschickter Anwalt als Zeuge der eigenen Sache, wenn er sie in die Aussage treibt, den Vater ihres Kindes nur als Erzeuger zu sehen. Der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen bleibt dabei: Was ist in den Beziehungen zu den Frauen geschehen, dass sie so enden?</span></span><span class="Apple-converted-space"> </span><br />
</span></span><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><a href="http://www.morgenpost.de/printarchiv/top-bmli%20ve/article1110407/Maennerlarmoyanz_die_kaum_z%20u_ertragen_ist.html" style="color: black;"><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="color: #333333; font-family: Arial; text-align: left;"><br />
Link zum Artikel</span></span></a></span></span><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"> </span></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"> </span></span><br />
<br />
<br />
<span style="color: black; font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Meine persönliche Meinung zum Vater Wolfsperger und Film:</span><br />
<br />
<span style="color: black; font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"> Da mich dieses Thema persönlich betrifft, habe ich mir nun so meine Gedanken als betroffenes Scheidungskind gemacht und weil es sich ja hier um einen persönlich motivierten Film mit eigener Sichtweise handelt, erlaube ich mir, auch meine persönliche Meinung hierzu zu äußern. Nach dem SWR1-Interview heute bin ich zu diesem vorläufigen Ergebnis (vor dem Filmstart) gekommen:</span><br />
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<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;">Wie in der Filmkritik bereits angeschnitten wurde, fehlt mir in seinem Film ein sehr wichtiger Faktor: eine objektive Betrachtungsweise, wo es sich doch um einen Dokumentarfilm handeln soll.<br />
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Ich habe seine Geschichte auch auf seiner Homepage nachgelesen (diese wurde leider zwischenzeitlich entfernt?!) und ich hatte das ungute Gefühl, dass er dort seine persönlichen Wutausbrüche und Unbeherrschtheit eher verharmlosen wollte. Mehr erweckt es bei mir den unschönen Eindruck, dass es ihm hauptsächlich darum ging, sich sein "Vaterrecht" unbedingt erstreiten zu wollen. Dieses Verhalten ist sehr menschlich und man sollte dann aber auch dazu stehen und nicht alles schönfärben zu wollen. Er ist nicht authentisch. Ebenso sein Film. Sehr wenig schrieb er auf seiner Seite z.B. über seine Tochter und gänzlich vermisst habe ich, wie er seine Tochter in all diesen Streitigkeiten sieht und wie sie sich wohl fühlen muss. Dass Richter diesen Vater dann erstmal beiseite nehmen, verwundert mich, aufgrund der Vorfälle, ehrlich gesagt nicht. Um es mit anderen Worten zu sagen: Wie wir wissen braucht es immer 2 Beteiligte zu einem Ehe-Streit und wenn Eltern hier nicht endlich lernen zu differenzieren, dass persönliche Belange nichts mit denen des Kindes zu tun haben dürfen, dann leidet das betroffene Kind so am meisten darunter.<span class="Apple-converted-space"> </span><br />
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Bei den Informationen die ich sammeln konnte, fehlt mir in erster Linie die wichtige Einsicht bei ihm, dass man mit dem einseitigen Verurteilen des anderen Elternteils nicht wirklich etwas zum Wohle seines Kindes erreichen kann und so sein Kind nur noch mehr belastet. Er zeigt in seinem Film nur eine Mutter, die in sein Konzept paßte um seine persönliche, subjektive Wahrnehmung untermauern zu können. Warum grenzt er die andere Seite in diesem Film aus? Meine Vermutung: Er selbst sagt ja, es wäre ein "Dokument für seine Tochter". Zudem äußert er: "Eigentlich weiß ich nicht, was ein Dokumentarfilm ist" (SWR1 Radiointerview vom 10.06.09). Ich frage mich nun berechtigterweise schon, warum er diesen Film nun unter diesem Deckmäntelchen Dokumentarfilm "verkaufen" will, obwohl der Film von vornherein diesem Anspruch nie gerecht werden konnte? Es hat wohl sehr viel mit den öffentlichtlichen Fördergeldern zu tun, die ihm sein Ex-"Kampfgefährte" und "Ikone der Männer-Rechtler" zukommen ließ. Wohlgemerkt, alle, auch alleinerziehende Mütter, haben diesen propagandistisch anmutendend "Spielfilm" mitfinanziert als förderungswürdigen "Dokumentarfilm". <br />
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Es geht aber bei alledem nicht wirklich um irgendeine Schuldfrage oder Selbsterkenntnis eines Herrn Wolfsperger. Vielmehr, meinte ich immer, es geht doch um das betroffene Kind selbst, was doch bei allen Streitigkeiten im Mittelpunkt steht, oder nicht? Leider wird genau dieser wichtige Aspekt in seiner Geschichte fast gänzlich außer Acht gelassen, was ich sehr bedauere, weil so hier nur die einseitige Sichtweise eines ausgegrenzten Vaters thematisiert wird. Seltsamerweise hat er seinen Homepageinhalt zwischenzeitlich geändert und seine eigene Schilderung herausgenommen. Wohl wegen der zunehmenden Kritik zum Film im Vorfeld und ich frage mich weiter, warum er mittlerweile nicht mehr zu seinen eigenen Aussagen stehen kann und sich mit jedem Interview wie eine Fahne im Wind dreht? Ich habe diese Vorgehensweise (nur hier als Neuauflage im Film) bereits in einigen Väter- und Mütter-Foren schon seit Jahren beobachten können (also diesen typischen Geschlechterkrieg), und wie wir ja alle wissen, hat sich nicht wirklich etwas positiv verändert seither.<br />
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Dieser Film wird zwar dieses Thema wieder ein Stück mehr in die Öffentlichkeit rücken, was es heißt, betroffener Vater zu sein, aber leider nicht mehr. Die wichtige Chance wurde verpaßt, alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen (eben betroffene Väter, aber auch die Mütter & Kinder). Eine ganzheitliche Dokumentation würde viel eher dazu führen, dass eine vernünftige Diskussion zum wirklichen Wohle der Kinder in diesem Lande in Gang gesetzt wird, wo alle Beteiligten sich wiederfinden können. Dies würde dann auch die wichtige Grundvoraussetzung schaffen, wieder neu aufeinander zugehen können, anstatt weiterhin auf das längst ausgediente Modell der "Grabenkriege" zu setzen, die die Scheidungskinder nur noch mehr zerreißen wird. Dieser Film reißt m.E. leider eher diese Gräben wieder auf, anstatt die längst notwendigen Brücken zu bauen...<br />
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emuc<span class="Apple-converted-space"> </span><br />
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<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><br />
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<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><br />
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<b><span style="color: black; font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">SWR1-Radiointerviews zum Filmstart "Entsorgter Vater":</span></b><span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;"><span style="color: #000066;"><b><span class="Apple-converted-space"> </span></b></span><br />
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<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;">Podcast DERABEND SWR1 10.06. Väter nach der Trennung<br />
Mittwoch, 10. Juni 2009 22:00<br />
Morgen läuft der Dokumentarfilm Der entsorgte Vater in den Kinos an. Regisseur Douglas Wolfsperger geht einem gesellschaftlichen Phänomen nach, das in der öffentlichen Wahrnehmung kaum vorkommt: Männer, die nach einer Trennung von ihren Frauen nicht nur als Partner, sondern auch als Vater entsorgt werden und die - oft vergeblich - um die Beziehung zu ihren Kindern kämpfen. Vier Väter schildern in berührenden Interviews ihr Leid und ihre Bemühungen. Eine Mutter begründet die Umgangsverweigerung aus ihrer Sicht. Sind dies nur Einzelfälle oder sind die Väter tatsächlich häufig die Verlierer, wenn es um die Kinder nach einer Trennung geht? Wir diskutieren unter anderem mit:<br />
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* Douglas Wolfsperger (Regisseur von Der entsorgte Vater)<br />
* Rainer Sonnenberger (von Väteraufbruch für Kinder e.V.)<br />
* Jürgen Rudolph, Familienrichter in Cochem und Mitbegründer der<span class="Apple-converted-space"> </span><br />
Cochemer Praxis<br />
* emuc ( Schutzraum eSK Internetseite)</span></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="border-collapse: separate; color: black; font-family: 'times new roman'; font-size: small; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; letter-spacing: normal; line-height: normal; orphans: 2; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span class="Apple-style-span" style="font-family: Arial;">Hier kann der Podcast (mp3-File zum Anhören) abgerufen werden: </span></span><br />
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SWR1-Der Abend -Väter nach der Trennung (Podcast wurde leider vom SWR1 zwischenzeitlich entfernt!)emuchttp://www.blogger.com/profile/17688444445730716742noreply@blogger.com4