10. September 2012

PAS - Der Film

Ein Film von Gerhard Scheidig


Ich habe mir das Video angesehen und mir hat besonders gut gefallen, dass die PAS-Problematik nicht einseitig dargestellt wird. Mütter wie auch Väter entfremden. Es ist kein geschlechtsspezifisches Problem und nur wer diese wichtige Tatsache berücksichtigt, wird etwas bewegen können. Der Fotograf Gerhard Scheidig machte auch eine Fotoausstellung zum Thema PAS im Bayrischen Landtag 2011.
Ich hoffe sehr, dass gerade die vielen zerstrittenen Mütter- und Väterorganisationen etwas daraus lernen können. Gerade im Interesse der betroffenen Scheidungskinder müssen wir in erster Linie für ein Miteinander und nicht für eine Fortsetzung des kind-zerreissenden Geschlechterkrieges uns einsetzen...


Nachtrag vom 17.09.2012

Auch möchte ich Kritik an diesem "Film" üben:

Ich weiß nicht, wer sich diesen unglücklichen und etwas größer-machen-wollenden Titel "PAS - Der Film" einfallen lassen hat? Es ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Fotografien und somit in keinster Weise ein Film. In meinen Augen ist das eine Themenverfehlung. Als ich das Video startete, erwartete ich bewegte Bilder und fühlte mich durch diesen Titel schon etwas getäuscht.

Dies wäre für mich noch akzeptabel, wären da nicht die sehr perfekt & steril wirkenden Fotografien. Als ich sie das erste Mal seinerzeit im Bayerischen Landtag zu Gesicht bekam, hatte ich meine ersten Zweifel. Ich konnte mich mit dieser Darstellung einfach nicht identifizieren. Wohl deshalb nicht, weil wir Menschen (um die geht es ja in erster Linie bei PAS) nicht sterile, perfekt inszenierte Darsteller sind. Der Fotograf hat hier sicherlich sehr gute und sehr perfekte Arbeit geleistet. Gerade in technischer Hinsicht ist diese Arbeit einwandfrei. Aber Scheidung, oder besser gesagt, der allzu häufig stattfindende Scheidungskrieg ist nicht sauber, perfekt und steril so wie er hier dargestellt wird. Er ist schmutzig und unvollkommen und vor allem für die Kinder zerreissend und für manche sogar tödlich endend. Ich kann das alles in den Fotografien nicht wiederfinden. Die Fotos erinnern mich mehr an nüchterne Industriefotografie und berühren mich als nunmehr erwachsenes Scheidungskind in keinster Weise. Wie wird es beim Betrachten wohl den Entfremdern gehen? Oder sollte ich besser fragen: Wen sollten die Bilder eigentlich ansprechen, bewegen, berühren oder wachrütteln?

Und noch etwas fällt mir als, zugegeben, sensibler Beobachter auf: Überall Hinweise auf das Copyright und das Zuwiderhandlungen strafrechtlich verfolgt werden. Ich finde das Copyright sehr wichtig und in Ordnung. Aber warum, frage ich, darf man so ein wichtiges soziales Thema mit Bildern nicht einfach und unkompliziert verbreiten (natürlich mit Copyrightvermerk)? Ich mußte mir erstmal Gedanken darüber machen, ob ich nicht strafrechtlich verfolgt werden könnte, wenn ich hier einen nur einen einfachen Link zu diesem Video einstelle. Ist das wirklich im Sinne der Sache? Warum macht der Urheber die Verbreitung unnötig schwerer, indem er für jede Verbreitung extra sein Einverständnis einfordert? Das Werk spricht doch für sich alleine, oder? Ich glaube diese Form der Selbstbeschränkung ist einfach nur kontraproduktiv, weil es die große Chance vergibt, im Internet diese wichtige Information schnell einer großen Öffentlichkeit vorstellen zu können.

Mir liegt es fern, dieses Bilder-Video komplett zu zerreissen. Es ist in meinen Augen zwar etwas themenverfehlt, jedoch ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Mich hat es zumindest dazu inspiriert, selbst in dieser Sache tätig werden zu wollen und meine persönliche Scheidungskind-Perspektive in Bildern zu veröffentlichen. Zudem möchte ich hier in Kürze in einem kommenden Post einen Aufruf starten, wo jeder Betroffene, seien es nun Scheidungskinder oder Eltern ihre persönliche Sichtweise eines "Scheidungskrieges" hier im Blog veröffentlichen können. Dabei sind alle Darstellungsformen erlaubt, ob nun als Video, Fotografie, Collage, Selbstgemaltes oder in geschriebener Form.

Gerne würde ich auch von Dir erfahren wollen, wie Du das Video siehst. Kommentare sehr erwünscht! :-)

Hier gibt es das Bilder-Video "PAS - Der Film":
http://www.pas-eltern.de/PAS_Film_files/page43-1000-pop.html

Und hier die PAS-Seite des Fotografen:
http://www.fotoart-gerhard-scheidig.de/www.fotoart-gerhard-scheidig/P.A.S./P.A.S..html